Warum Hochschulmitarbeiter und Wissenschaftler auf die re:publica gehen sollten
Content, Content-Marketing, Hochschulmarketing, Wissenschaftsmarketing, Hochschule, Wissenschaft, Forschung, Marketing, Wissenschaftskommunikation, Strategie, Konzept, Konzeption, Kommunikation, Text, Texter, Texterin, Redakteur, Redakteurin, Autor, Autorin, Beratung, Kommunikationsberatung, Kommunikationsberater, Kommunikationsberaterin, Social Media, Online-Kommunikation, Workshop, Vortrag, Redaktion, Blog, Blogger, Bloggerin, Blogging, Promovierende, Doktoranden, Doktorandinnen, digitales Selbstmarketing, digitales Profil
16332
post-template-default,single,single-post,postid-16332,single-format-standard,bridge-core-3.1.6,qode-page-transition-enabled,ajax_fade,page_not_loaded,,qode-theme-ver-30.4,qode-theme-bridge,qode_header_in_grid,wpb-js-composer js-comp-ver-7.5,vc_responsive

Warum Hochschulmitarbeiter und Wissenschaftler auf die re:publica gehen sollten

Vor zwei Jahren wäre ich nie auf die Idee gekommen, einen Dienstreiseantrag für die re:publica zu stellen. Der wäre wahrscheinlich abgelehnt worden. Hätte schließlich nichts mit der Beschreibung meines Aufgabenkreises (BAK) zu tun gehabt. Heute würde ich darauf bestehen – oder Bildungsurlaub nehmen (geht!).

Genau das empfehle ich dir, wenn du nur in Ansätzen für die Kommunikation innerhalb deiner Hochschule, deiner Fakultät, deines Studiengangs oder deines Arbeitsbereichs verantwortlich bist.

Und zwar aus den folgenden 5 Gründen:

1. Du erweiterst deinen Horizont

Die Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung „Wissenschaftsjahr 2016*17“ war dieses Jahr Partner der re:publica. Im Track sub:marine ging es um Fragen rund um den Lebensraum Meer und die nachhaltige Nutzung unserer Ressourcen.

Kein Fachgebiet, in dem ich mich ansatzweise auskenne oder das meine tägliche Arbeit betrifft. Aber, in (fast) jeder Session – egal aus welchem Track – geht es auch um Kommunikation. Darum, wie wir in Zukunft miteinander kommunizieren und welche neuen Kommunikationsformate uns mit 360°-Fotos, 360°-Videos, Augmented (AR) und Virtual Reality (VR) zur Verfügung stehen werden. Oder warum Podcasts immer beliebter werden.

Und dann? Zurück an den Schreibtisch und ein 360°-Video für das nächste Hochschulevent produzieren? Nicht unbedingt. Es geht viel mehr um Inspiration und den Blick für das Große und Ganze. Wer weiß, was technisch möglich ist, kann Kommunikationsformate gezielt auswählen, Aufwand und Nutzen besser einschätzen.

2. Du lernst neue Tools für deine tägliche Arbeit kennen

Auf die Session „Multimediales Storytelling ohne Code und Kohle“ bin ich nur zufällig gestoßen. Der Veranstaltungsort (Media Cube) war völlig überfüllt, mir wurde heiß und schwindelig. Die Leute standen dicht gedrängt, weil sie keinen Tipp der beiden Journalisten Daniela Späth und Michael Penke verpassen wollten.

Denn es war einer jener Workshops, der konkrete Tools vermittelte, um aus einfachen Blogartikeln ein multimediales Leser-Erlebnis zu machen. Storytelling – und dann auch noch multimedial – spielt im Studierenden- und Hochschulmarketing eine immer wichtigere Rolle. Gut, hier nicht nur mitreden, sondern auch mitmachen zu können.

Mit der App Fyuse kann man mit dem eigenen Handy 3D-Bilder erstellen und in die eigene Webseite einbinden. Während der Aufnahme dreht man sich einmal komplett um eine Person oder ein Objekt herum. Die 360°-Aufnahmen eignen sich dafür, Interviewpartner vorzustellen oder neue Technik und große Gebäude aus allen Blickwinkeln zu zeigen.

Das Tool Genially erlaubt dir, interaktive Infografiken zu erstellen. TapeWrite unterstützt Audio-Aufnahmen (wie Podcasts) mit Bild und Text. Der Beitrag sieht dann wie ein Zeitstrahl aus, auf dem der User hin und her springen kann und an den entsprechenden Stellen zusätzliche Infos zum Interviewpartner oder Fotos von bestimmten Orten eingeblendet bekommt.

Auf ihrem Blog bleiwüsten.de stellen die beiden Journalisten übrigens jeden Freitag ein neues Tool vor.

3. Du knüpfst wichtige Kontakte

Als Hochschulmitarbeiter oder Wissenschaftler ist man auf der re:publica nicht allein. Im Gegenteil. Es ist die Gelegenheit, mit Kommunikatoren von anderen Hochschulen oder Wissenschaftseinrichtungen, mit Wissenschafts- und Studi-Bloggern und Digitalisierungsexperten ins Gespräch zu kommen.

Verabrede dich im Vorfeld oder spontan während der drei Tage über Facebook oder Twitter zu einem Kaffee auf der re:publica. Denn neben den Sessions ist Netzwerken das Wichtigste auf dieser Veranstaltung. Intern wird die re:publica als das Klassentreffen der Digitalszene bezeichnet.

Du kennst noch niemanden, der ebenfalls dort ist? Kein Problem! Dann lege ich dir das Meetup Wissenschaftskommunikation ans Herz. Letztes Jahr noch recht klein und überschaubar mit 10 Personen, trafen sich in diesem Jahr ungefähr 50 Menschen, die sich für Wissenschaft, Hochschule, Kommunikation und Digitaltrends begeistern.

Je nachdem mit wem man ins Gespräch kommt, bekommt man spannende Tipps für die eigene Arbeit oder kennt plötzlich neue Kooperationspartner. In unserer Diskussionsrunde ging es um Leitlinien für gute Wissenschafts-PR,  das histocamp für alle, die mit Geschichte arbeiten, den Wissenschaftspodcast der Uni Innsbruck und das Science Media Center, das aussagewillige und aussagefähige Experten an Journalisten vermittelt.

4. Du kannst Ideen diskutieren

Wenn du das erste Mal auf der re:publica bist, dann wahrscheinlich nicht als Speaker. Speaker zu sein hat aber den großen Vorteil, das eigene Thema mit einem großen Publikum zu teilen und zu diskutieren. Wenn du dich traust, reich einfach ein paar Monate vorher ein Skript zum Call for Papers ein. Mit ein bisschen Glück stehst du dann Anfang Mai auf einer der Bühnen.

Ideen vorzustellen und Meinungen einzuholen funktioniert aber auch im Kleinen. Vergiss nicht: Auf der re:publica kannst du Leute treffen, die – genau wie du – neue Kommunikationsformate ausprobieren wollen, sich für Trends in der Digitalszene interessieren und für eine Hochschule kommunizieren oder selbst forschen. Also nutz die Chance, dich über Fragen auszutauschen, für die sonst niemand an deinem Arbeitsplatz ein offenes Ohr hat.

Zum Beispiel darüber, ob Wissenschaftlern das Twittern beigebracht werden sollte. Ein Wissenschaftskommunikator vertrat beim Meetup die Meinung: Ja, unbedingt! Es sei ein wichtiges Tool, um an neue Infos heranzukommen und um selbst besser in der Wissenschaft(skommunikation) zu werden. Der Vorteil: Der Wissenschaftler muss sich bei Twitter – anders als auf einer Bühne – nicht so exponieren, um Ergebnisse zu verbreiten.

Eine andere Wissenschaftlerin widersprach vehement. Als Forscher exponiere man sich sehr auf Twitter – vor allem im Klimabereich. Twitternde Wissenschaftler säßen schließlich nicht allein hinter ihrem Computer, sondern kommunizieren praktisch mit der ganzen Welt.

5. Du netzwerkst für die eigene Karriere

Der Besuch der re:publica bringt dich auch beruflich voran. Klar, die Arbeit auf dem Schreibtisch bleibt für drei Tage liegen. Aber betrachte die Zeit als Investment in deine eigene Karriere und deinen Expertenstatus. Für wen willst du sichtbar sein und mit welchen Themen?

Diskussionen an der Hochschule rund um Digitalisierung, Online-Marketing und Social Media finden in Zukunft nicht mehr ohne dich statt. Auch auf der re:publica selbst behalten dich deine neuen Businesskontakte als digitalaffinen Kommunikator in Erinnerung und kommen vielleicht bei der nächsten Jobausschreibung auf dich zurück.

Netzwerken kannst und musst du dabei innerhalb und außerhalb der Hochschul- und Wissenschaftsfilterblase. Das Meetup der Digital Media Women eignet sich zum Beispiel, um Menschen aus anderen Branchen kennen zu lernen: Film, Radio, Energiekonzern oder Marketingagentur. Aus diesen eher zufälligen Begegnungen können spannende gemeinsame Projekte entstehen.

Fazit: Wir sehen uns auf der re:publica 2018

Die re:publica ist für mich immer ein Ort, an dem neue Ideen und neue Kontakte entstehen. Und ich freue mich, wenn auch wir uns 2018 dort sehen!

No Comments

Post A Comment

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner