Bloggen für die Wissenschaftskarriere – Warum es sich lohnt
Content, Content-Marketing, Hochschulmarketing, Wissenschaftsmarketing, Hochschule, Wissenschaft, Forschung, Marketing, Wissenschaftskommunikation, Strategie, Konzept, Konzeption, Kommunikation, Text, Texter, Texterin, Redakteur, Redakteurin, Autor, Autorin, Beratung, Kommunikationsberatung, Kommunikationsberater, Kommunikationsberaterin, Social Media, Online-Kommunikation, Workshop, Vortrag, Redaktion, Blog, Blogger, Bloggerin, Blogging, Promovierende, Doktoranden, Doktorandinnen, digitales Selbstmarketing, digitales Profil
16563
post-template-default,single,single-post,postid-16563,single-format-standard,bridge-core-3.1.6,qode-page-transition-enabled,ajax_fade,page_not_loaded,,qode-theme-ver-30.4,qode-theme-bridge,qode_header_in_grid,wpb-js-composer js-comp-ver-7.5,vc_responsive
Bloggen für die Wissenschaftskarriere

Bloggen für die Wissenschaftskarriere: Warum es sich lohnt

Bloggen für die Wissenschaftskarriere? Es klingt so abgedroschen und ist doch so wahr: mit einem Blog kannst du dich als Expert*in positionieren.

Wenn ich Freunden oder Workshop-Teilnehmer*innen empfehle, einen eigenen Blog als Karriereinstrument zu nutzen, ernte ich oft skeptische Blicke.

Ein Blog? Dafür habe ich neben meinem Job/meiner Dissertation/meinem Bewerbungsmarathon keine Zeit. Was soll mir das denn bringen?

Ich erkläre Wissenschaftler*innen und Interessierten dann die Vorteile eines Blogs für die Sichtbarkeit in der wissenschaftlichen Community. Und darüber hinaus. Dabei höre ich in den Gesprächen vor allem Unsicherheit und Überforderung heraus:

Was habe ich davon und wie fange ich an?

Bei vielen Forscher*innen hält sich hartnäckig die Vorstellung, sie hätten nichts, worüber sie sich äußern können. Außer wissenschaftlichen Forschungsergebnissen vielleicht. Und das auch nur ein- bis zwei Mal im Jahr, wenn der neue Artikel in einem der wichtigen Journals erscheint.

Weit gefehlt! Fakt ist, dass Blogs heute nicht nur ein zentraler Bestandteil von institutioneller Wissenschaftskommunikation sind, sondern ganze Wissenschaftskarrieren voranbringen.

Warum das so ist und wie du mit deinem Blog als Expert*in wahrgenommen wirst, erfährst du hier.

5 Vorteile eines Blogs für deine Wissenschaftskarriere

Mit einem Blog positionierst du dich in deinem Fachgebiet

Wenn du Cyberbullying-Expertin bist und regelmäßig über die Gefahren von Mobbing, Tipps zur Medienerziehung und das Thema Zivilcourage bloggst, wirkst du glaubwürdig und kompetent. Bei der nächsten Bewerbung kann das ein Karrierevorteil sein.

Du zeigst deine wissenschaftliche Expertise und machst dich gleichzeitig als Person sichtbar. So erscheinst du professionell, aber auch vertrauenswürdig und hilfsbereit. Und baust eine Beziehung zu deinen Website-Besucher*innen auf.

Wenn du zu einem klar umrissenen Thema bloggst, positionierst du dich in den Köpfen deiner Leser*innen mit diesem Begriff. Hat jemand eine freie Stelle im Fachgebiet zu besetzen, erinnert er oder sie sich an dich: „Ich habe doch schon häufiger auf dem Blog dieser Cyberbullying-Eypert*in vorbei geschaut…“

Oder die Leser*in deines Blogs organisiert eine Tagung und sucht noch eine*n kompetente*n Referent*in. Wenn du dich regelmäßig in deinem Blog zu Wort meldest, wirst du auch auf wissenschaftlichen Podien ein gefragter Gast sein.

Mit einem Blog stehst du auf Seite 1 bei Google

Blogs dienen der Suchmaschinenoptimierung (= Search Engine Optimization = SEO). Du hast mit jedem neuen Beitrag die Möglichkeit, dein Thema auf Seite 1 bei Google zu platzieren. Wenn jemand nach einem Begriff sucht, soll dein Blogartikel ganz weit oben in den Suchergebnissen auftauchen.

Das ist durch Keywords möglich! Keywords sind einzelne Wörter oder Phrasen, die Menschen bei der Google-Suche eingeben. Sie tippen zum Beispiel „Selbstmarketing Wissenschaft“ ein. Mein Artikel „5 Gründe für digitales Selbstmarketing in der Wissenschaft“ erscheint auf Platz 6 der ersten Google-Seite. Gleich nach ähnlichen Ergebnissen von verschiedenen Hochschul-Websites.

Blogs erzielen gute Suchergebnisse bei Google, weil sie hochwertige Inhalte liefern. Belanglosigkeiten rutschen im Index nach unten. Berechnet wird das Ganze mit einem streng geheimen Algorithmus, der u.a. das Nutzerverhalten auswertet.

Ist die Verweildauer auf einer Webseite hoch, registriert Google, dass der Inhalt nützlich war. Kehrt der Suchende anschließend nicht wieder zur Suche zurück, wird auch das positiv bewertet.

Google-Ergebnis für Keywords Selbstmarketing Wissenschaft

Jeder Blogbeitrag erhöht die Chance, gefunden zu werden

Jeder neue Blogbeitrag, den du schreibst, erzeugt eine neue Seite, über die du gefunden werden kannst. Denn ein neuer Beitrag bedeutet auch ein neues Keyword. Denke daher strategisch! Und erstelle dir am besten eine Liste mit möglichen Keywords. Such dir dann jedes Mal ein neues für deinen nächsten Artikel aus.

Wenn du jede Woche einen neuen Beitrag schreibst, entstehen 52 neue Blogseiten mit 52 Keywords pro Jahr. Das sind also 52 Möglichkeiten mehr, dich über Google zu finden. Genial, oder?

Ein Blog liefert dir Inhalte für deine Social-Media-Kanäle

Bist du bei Twitter, Facebook oder Instagram? Sitzt du manchmal ratlos am Laptop und fragst dich, was du heute posten sollst? Deine Blogartikel eignen sich wunderbar, um sie in Social Media zu teilen. So werden deine Follower auf deine Inhalte aufmerksam. Sind sie nützlich, verbreiten sie sich wahnsinnig schnell innerhalb deiner Community.

Dein Blog ist das „Zuhause“ deines Content. Ganz egal, ob Artikel, Video, Infografik, Podcast, Comic oder Sketchnote. Wichtig ist, dass die Inhalte auf deinem Blog liegen. Denn Social-Media-Posts verschwinden schnell aus jeder Timeline.

Blogbeiträge, die du über Social Media teilst, ziehen häufig mehr Leser*innen auf deinen Blog als ein Google-Ergebnis. Besonders wenn du gerade erst mit dem Bloggen angefangen hast. Teile ein- und denselben Artikel deshalb mehrfach. Es gibt immer jemanden, der deinen vorherigen Post verpasst hat. Aber Achtung – entwickle ein Gefühl dafür, in welchen Abständen das Sinn macht.

Durch deinen Blog bekommst du Feedback

Über einen Blog kannst du eine Community von Gleichgesinnten aufbauen. Stelle deinen Leser*innen am Ende jedes Beitrags eine Frage. Erhältst du Kommentare, beantworte sie umgehend. So entstehen neue Kontakte und du erweiterst dein Netzwerk.

Das Feedback, das du zu veröffentlichten Artikeln bekommst, kannst du für neue Artikel nutzen. Durch Blogkommentare erhältst du tiefe Einblicke in das, was deine Community bewegt. Greif dir eine Frage oder ein Problem heraus und teile deine Gedanken dazu in einem neuen Blogpost. Deine Follower haben dadurch das Gefühl, dass du ihnen zuhörst. Das schafft Vertrauen – in dich und dein Fachwissen.

Bloggen für die Wissenschaftskarriere
So startest du deinen Blog in 4 Schritten

Du bist motiviert, einen Blog für deine Wissenschaftskarriere zu starten? Sehr gut! Hier sind die ersten Schritte, um deinen Plan in die Realität umzusetzen.

1. Definiere das Ziel deines Blogs

Das ist zweifelsohne die WICHTIGSTE Frage rund um das Thema Bloggen. Was willst du mit deinem Blog erreichen? Ohne die Antwort auf diese Frage macht es nicht einmal ansatzweise Sinn, über die Einrichtung eines Blogs nachzudenken. Ja, Blogs haben – wie du gelesen hast – viele Vorteile. Die kannst du aber nur ausschöpfen, wenn du jetzt schon weißt, wohin dich dein Blog bringen soll.

Also, stelle dir folgende Fragen:

  • Welches Ziel soll mein Blog unterstützen? (Professur, Selbstständigkeit, Wissenschaftskommunikation, Forschungsförderung)
  • Wer soll meinen Blog lesen? (Fachkolleg*innen oder Journalist*innen? Jugendamtsmitarbeiter*innen oder Politiker*innen?)
  • Welchen Mehrwert möchte ich meinen Leser*innen bieten? (Sie möchten entweder dazu lernen, unterhalten oder informiert werden.)
  • Mit welchem Thema erreiche ich meine Zielgruppe? (Interessen und „Schmerzpunkte“ deiner Leser*innen)
  • Wie zeige ich meine Expertise? (Anleitungen, Interviews, Experimente?)

2. Entscheide dich, wo du bloggen möchtest

Im Grunde gibt es drei Möglichkeiten.

  • einen selbst gehosteten Blog mit eigener URL
  • einen Blog auf einem wissenschaftlichen Blogportal
  • eine Blogserie oder einen Wissenschaftsblog auf der Website deiner Institution

Wofür du dich entscheidest, hängt von deinem Ziel und dem Aufwand ab, den du betreiben möchtest.

Ein selbst gehosteter Blog bedeutet maximale Unabhängigkeit. Du allein entscheidest über Inhalt und Gestaltung. Idealerweise ist dein Blog unter der URL www.vornamenachname.de zu finden. Blogs, die unter www.blogname.wordpress.com zu erreichen sind, wirken weniger seriös und hobbymäßig. Ein Blog, der deine Wissenschaftskarriere unterstützt, enhält darüber hinaus die Seiten „Über mich“, „Mein Angebot“ und „Kontakt“.

Wissenschaftliche Blogportale haben den Vorteil, dass du dich nicht um die Infrastruktur kümmern musst. Du kannst dich ganz auf das Schreiben deiner Beiträge konzentrieren. Blogportale wie scienceblogs.de, scilogs.spektrum.de und de.hypotheses.org sind bereits etabliert und bringen dir automatisch Leser*innen. Aber Achtung – analysiere genau, ob du deine Zielgruppe über eins der Blogportale erreichst.

Wissenschaftsinstitutionen verfügen häufig bereits über einen eigenen Blog. Motivierte Wissenschaftler*innen, die im Namen der Wissenschaftskommunikation bloggen möchten, sind gern gesehen. Informiere dich, welche Möglichkeit es gibt, dort selbst zu bloggen. Du machst dich damit als Expert*in für dein Thema sichtbar. Und deine Institution bekommt großartigen Content für ihre Website. Eine Win-Win-Situation für beide Seiten.

3. Übe das Bloggen

Aus eigener Erfahrung weiß ich, zum Blogger wird man nicht über Nacht. Bloggen unterscheidet sich stark vom wissenschaftlichen Schreiben. Die Sätze sind kürzer, ohne Passivkonstruktionen formuliert und kommen im Ideallfall ohne Fremdwörter aus.

Bloggen heißt auch, persönlich zu werden, manchmal zu polarisieren und das Wort „ich“ zu verwenden. Das ist nicht unbedingt etwas, das du als Wissenschaftler*in durch das Schreiben einer Master- oder Doktorarbeit lernst.

Ein Blogartikel muss optisch klar gegliedert sein: kurze Absätze, interessante Zwischenüberschriften, aussagekräftige Grafiken und schöne Fotos sind ein Muss. Schreib deine Blogartikel visuell ansprechend, sonst sind deine Leser schneller weg, als deine Argumente überzeugen können.

4. Finde deine Blog-Routine

Mir fällt es manchmal selbst noch schwer, regelmäßig zu bloggen. Doch deine Leser*innen erwarten eine gewisse Verlässlichkeit von dir. Wie würde es dir gehen, wenn neue Folgen deiner Lieblingsserie nur sehr unregelmäßig erscheinen? Würdest du begeistert bei der Sache bleiben?

Überleg dir zunächst, wie oft ein Blogartikel von dir erscheinen soll. Einmal die Woche? Alle zwei Wochen? Trag dir dann diesen Termin in deinen Kalender ein. Beginne spätestens drei Tage vor Veröffentlichungstermin mit dem Schreiben. So kannst du alles noch einmal in Ruhe durchgehen. Plane auch Zeit für die visuelle Aufbereitung und die Keyword-Pflege ein.

Ans Bloggen musst du dich gewöhnen. Nach und nach wird es zur Routine. Eine professionelle Blog-Routine funktioniert allerdings nicht ohne Redaktionsplan. Denn mit einem Redaktionsplan kannst du Blogthemen aufeinander abstimmen oder für Urlaubszeiten vorproduzieren.

Bloggen für die Wissenschaftskarriere? Einfach machen!

Der beste Rat, den ich übrigens einmal gelesen habe, ist: Einfach machen – auch wenn es nicht perfekt ist. Perfektion hält uns viel zu oft davon ab, Dinge auszuprobieren und daraus zu lernen. Deshalb wünsche ich dir jetzt einfach viel Spaß beim Bloggen!

Überlegst du, zu bloggen? Was wäre dein Blog-Thema? Lass es mich gerne wissen. 🙂

No Comments

Post A Comment

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner